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KWB-Tagung: Mit dualer Ausbildung ganz nach oben

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Am 11./12.November 2014 fand in Köln die gewerblich-technische Ausbildungsleitertagung des Kuratoriums der Deutschen Wirtschaft für Berufsbildung statt. Gastgeber der Tagung war das Deutsche Institut für Luft- und Raumfahrt. Der inhaltliche Start erfolgte mit dem sehr interessanten Vortrag zur Sinus-Jugendstudie. Die Methode der Sinus-Milieus ist allein schon interessant, die Daten der Jugendstudie machten den Vortrag spannend. Die nachfolgenden Foren standen im Zeichen der Verzahnung bewährter Methoden der Ausbildung mit neuen Methoden mit und ohne digitale Unterstützung. Für alle Anwesenden war die Tagung ein echter Gewinn, die vielen Fachgespräche am Rande gar nicht mitgerechnet.  Besonders faszinierend: Der Gastgeber, das Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum stand wegen der Landung von Alexander Gerst und dem Flug von Komentenjäger Rosetta genau während der Tagung im Brennpunkt der Nachrichten. Da passte der Abschlussvortrag von Astronaut Dr. Reinhold Ewald genau.

MOOC: Fluch oder Segen?

Was ist ein MOOC? Zunächst natürlich ein „massiv open online course“, zu deutsch: großer offener online Kurs. Diese Kurse haben auch in Deutschland eine gewisse Popularität erreicht und werden im Moment stark diskutiert. Dabei schwankt die Diskussion zwischen großer Euphorie und totaler Ablehnung. MOOCs sind Kurse, die von Anbietern, wie zum Beispiel Hochschulen, kostenfrei für Jedermann angeboten werden. Sie umfassen in der Regel ein Thema, welches durch Online-Vorlesungen (zumeist Videos), Literaturempfehlungen, Übungen und Tests vermittelt wird und in der Regel mit einer Online-Prüfung endet. MOOCs bauen auf der dezentralen Infrastruktur des Internets auf und stellen die persönliche Eigenverantwortung der Lernenden in den Mittelpunkt. Es erfolgt keine Betreuung durch die Organisatoren. Die Lernenden nutzen in der Regel das Internet durch Blogs und Foren, um sich untereinander über ihre jeweiligen Lernprozesse auszutauschen.  Jeder kann sich also tatsächlich z. B. an ein

Prof. Nida-Rümelin legt nach: Akademisierungswahn stoppen!

Nach Zahlen folgen nun bestechende Argumentationsketten. Prof. Nida-Rümelin zur Lage des Bildungssystems in Deutschland. Und wer in der Ausbildung oder der beruflichen Weiterbildung tätig ist, kann kaum widersprechen. Lesen Sie selbst: http://www.huffingtonpost.de/julian-nidaruemelin/warum-der-akademisierungswahn-unseren-wohlstand-gefaehrdet_b_6045900.html

Kampf gegen den Akademisierungswahn in Deutschland

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Nach ein paar Einblicken in die Historie der Entwicklung von Berufen und des Berufswesens in Deutschland kam Hauptredner Prof. Julian Nida-Rümelin (Ex-Bundes-Kulturstaatssekretär, Mathematiker, Philosoph) richtig in Fahrt. Nur vier Länder in der Welt haben ein mit Deutschland vergleichbares (duales) Berufsausbildungssystem. Die OECD vergleicht in vielen Studien unseren Anteil an Studierenden mit anderen Ländern ohne duales Berufsausbildungssystem. Daraus schlussfolgert die OECD, Deutschland braucht mehr Studierende.  Selbst in Deutschland sind viele Institutionen und Politiker auf den Zug aufgesprungen und fordern ihrerseits eine höhere Quote von deutschen Akademikern. Die Hauptargumente sind höherer Anteil am Bruttoinlandsprodukt, höherer Verdienst und niedrigere Arbeitslosenquote von und durch Akademiker. Eindrucksvoll beweist Nida-Rümelin anhand einiger weniger statistischer Werte, die kaum Interpretationsspielraum zulassen, dass diese Argumente definitiv nicht stimmen. 

Wieviel Akademiker braucht Deutschland?

Veranstaltungstipp:  IHK Cottbus  organisiert zum Thema "Bildungsexpansion oder Akademisierungswahn?" Wann: Donnerstag, 03. Juli 2014 von 16:00 bis 18:00 Uhr  Wo: Radisson Blue  Hotel Cottbus  Wer: Im Gespräch mit Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin. Moderation Christian Matthèe. Das wird spannend!

Berufsmarketing endlich angekommen

Alle wollen studieren, wer will eigentlich noch praktisch arbeiten? Der BIBB-Kongress am 18./19. September 2014 in Berlin beschäftigt sich mit der Attraktivität der Ausbildung.  Vor fast 8 Jahren begann Gebifo als Avantgarde mit dem Job-Starter-Büro Ost die Diskussion um Berufs- und Ausbildungsmarketing. Damals haben viele Unternehmen (noch) gelächelt. Die A.M.M. Gruppe hat die ersten Ausbildungsvideo`s im Werbestyle für die Agentur für Arbeit geliefert. Heute ist die Diskussion um Fachkräftenachwuchs in aller Munde.  Wir sind gespannt, was der BIBB-Kongress Neues bieten wird. Save the date: http://www.bibb.de/de/66101.htm

Berufsorientierung: Brauchen wir die 1:1-Betreuung?

Als einer der großen und erfahrenen Ausbilder im Beruf Mediengestalter/in Bild und Ton sind wir selbst mit der Thematik der Berufsorientierung vertraut. Zwischenzeitlich haben wir das Wissen in unterschiedliche Projekte eingebracht.  Eine Tendenz verstärkt sich seit etwa 2 Jahren enorm. Die Polarisierung zwischen den überdurchschnittlich engagierten Schülern, die ihre Berufswahl quasi wie "ein Projekt managen" und denen, die von den vielen Möglichkeiten geblendet (überfordert?) sind und trotz ihrer sprichwörtlich günstigen Position am Ausbildungsmarkt nicht zurecht kommen.  Die letztgenannte Gruppe hat einen immensen Informations- und Betreuungsbedarf durch wechselnde Absichten, klischee-hafte Vorstellungen u. a. Dieser Bedarf kann kaum noch mit Kleingruppen-Coachings abgedeckt werden. Nach unseren Erfahrungen waren wir überall da durchgehend erfolgreich, wo wir eine (zeitlich begrenzte) 1:1-Betreuung umgesetzt haben. Natürlich entstehen nun viele Fragen, wie: &q

Geld oder Leben?

Nicht immer wird es diese Frage so zugespitzt geben. Trotzdem: Wir Menschen messen unseren beruflichen Einsatz neben den persönlichen Empfindungen, wie Kollegen, Arbeitszeit, selbstbestimmtes Arbeiten u. a. eben doch oft am Verdienst. Und da heißt es meistens: Wer studiert, verdient später mehr Geld. Dazu eine spannende Betrachtung aus dem Tagesspiegel: http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/ausbildung-statt-studium-lukrative-lehre/9838818.html

Ausbildungsabbrüche verhindern

Für Ausbilder und diejenigen, die sich ernsthaft für die duale Beruf-ausbildung interessieren, sind die Zahlen nicht neu: Mehr als ein Fünftel der Ausbildungsverhältnisse wird vorzeitig beendet. Der Berufsbildungsbericht zeigt: Die Lösungsquote variiert stark nach Bundesländern und einzelnen Berufen. Die ostdeutschen Länder sind mit über 30 %-iger Quote (traurige) Spitzenreiter, Baden-Württemberg und Bayern mit knapp über 20%.  Diese Zahlen sind übrigens nicht neu, sie werden vom BIBB seit Jahren erfasst. Viele der jungen Leute schließen übrigens eine Ausbildung ab, dann allerdings später und ein einem anderen Beruf. Es bleibt natürlich ein volkswirtschaftliches Problem und aktuell steigt das öffentliche Interesse in dem Maße an, wo aus demographischen Gründen weniger junge Leute auf dem Ausbildungsmarkt sind. Trotzdem helfen uns hysterische Rufe wie hier nicht weiter: http://www.welt.de/politik/deutschland/article127087339/Warum-jeder-vierte-Azubi-seine-Lehre-abbricht.html

Ausbildungsmarketing bleibt ein Thema

Trotz massivem und auch professionellem Einsatz aller Verantwortlichen: Bei Ausbildungs-Veranstaltungen gibt es viele motivierte Unternehmen, zumeist interessierte Eltern und zu oft gelangweilte Jugendliche.  http://www.moz.de/lokales/artikel-ansicht/dg/0/1/1266825/ Der naheliegende Schluss: "Die Jugendlichen sind desinteressiert" ist keine Lösung. Wir benötigen neue Ansätze, andere Kontaktpunkte und neue Formen der Begegnung zwischen Wirtschaft und jungen Leuten. Jugendliche haben genauso viel Energie, wie Jugendliche vor 10 oder 15 Jahren. Demnächst hier: Einige Anregungen zum Thema.

Der Durchschnitt und seine Herausforderungen

Wir haben ein demographisches Problem. Das ist bekannt. Aber die regionale Unterschiedlichkeit dieses Problems ist jetzt wissenschaftlich untersucht worden. Die Ergebnisse sind mehr als interessant. Die € 8,40, die das BIBB dafür haben möchte sind es wert. http://www.bibb.de/veroeffentlichungen/de/bwp/show/id/7220

Akademisierung der Gesellschaft

Zahlen der Woche. Laut Datenreport des BIBB entwickelten sich die Abgängerzahlen Allgemeinbildender Schulen von 2005 bis 2012 wie folgt:  Nichtstudienberechtigte Abgänger: 2005: 703.437 2012: 534.585 (entspricht Rückgang von 24%!). Studienberechtigte Abgänger: 2005: 235.842 2012: 316.824 (entspricht Steigerung um 34,4%). Das würde bedeuten, dass unsere Schulabgänger erheblich intelligenter geworden sind. Das entspricht offenbar weder unserer Wahrnehmung, noch den allgemein bekannten Testergebnissen.  Die Frage ist also, ob wir das Niveau gesenkt haben. Wer sitzt da im Hörsaal? Eric Schweitzer hat also vollkommen Recht mit seiner Debatte über die Akademisierung; darüber müssen wir reden! http://www.focus.de/politik/deutschland/ausbildung-dihk-chef-warnt-vor-akademisierung-der-ausbildung_id_3588468.html Stattdessen vergleichen einige Politiker Birnen mit Äpfeln. Sie vergessen nämlich, dass andere Nationen kein duales berufliches Ausbildungswesen haben. Wann

Duale Studiengänge auf dem Vormarsch

Ist es der neue Trend?  Bei  16.434 Studiengängen  und den dagegen relativ überschaubaren dualen Berufsausbildungen, sowie einer wachsenden Zahl von Assistenten-Berufen ist unser Ausbildungssystem nahezu unüberschaubar geworden. Viele junge Leute können sich nicht entscheiden: Studium oder Ausbildung? Sofort Geld verdienen oder auf gute  Verdienstmöglichkeiten als Akademiker hoffen? Gleich festlegen, oder später? Seit Jahren hat sich das Modell des dualen Studiums gut entwickelt. Fakt ist: wir brauchen praxisnahe Ausbildungsmodelle mit guter Qualität. Die Zahlen des BIBB sind unbedingt lesenswert: http://www.bibb.de/de/66090.htm

Ausbildungsvergütung in 2013 erneut deutlich gestiegen

Die Ausbildungsvergütung in deutschen Unternehmen ist 2013 gegenüber dem Vorjahr um 4,1% gestiegen. Mit einer Durchschnittsvergütung von € 761 im Monat ist die duale Berufsausbildung aus meiner Sicht voll konkurrenzfähig gegenüber anderen Bildungsgängen.  Die bestbezahlten Ausbildungsvergütungen erhielten 2013 (in der Reihenfolge) Maurer, Mechatroniker und Kaufleute für Versicherungen und Finanzen. Berücksichtigt man die Freistellung zur Berufsschule, dann kommt der Maurer-Azubi auf eine Vergütung weit über dem aktuell diskutierten Mindestlohn von € 8,50. Problematisch bleiben hingegen die Vergütungen der Friseure. Der gesamte BIBB-Report befindet sich hier: http://www.bibb.de/de/65881.htm