Digitalisierung nur zu Besuch?

Mit der Digitalisierung ist es ein bisschen wie mit einer lange vorbereiteten Party. Alle freuen wir uns auf diesen Moment. Wir richten als Gastgeber den Raum ein, haben schöne Sachen eingekauft, die wir schon immer lieben. Und so kann es heute Abend richtig losgehen. Schnell noch frisch mach und anziehen und schon ist alles perfekt. 

Doch plötzlich klingelt es schon an der Haustür. Die Gäste sind da. Viel zu früh! Allerdings sind noch nicht alle Gäste da, die angekündigt sind, dafür sind einige andere gekommen. Komisch.

Sie kommen herein und ergreifen sogleich Besitz von unserem Heim mit ihren kleinen Kisten aus der virtuellen Welt. Und irgendwie machen sie auch nicht den Eindruck, dass sie heute Abend wieder gehen wollen…

Was tun, wir sind noch gar nicht wirklich fertig. Da mischen sie sich auch schon in unsere letzten Vorbereitungen ein, ändern die Abläufe, bestellen mit ihren kleinen Kisten Musik, Essen. Ist denen denn nichts heilig?

So in etwa sieht es in manchen Betrieben aktuell aus. Zugegeben: mit unseren etwas langatmigen Experten-Meetings sind wir nicht wirklich schnell voran gekommen beim Thema Digitalisierung. Aber wir planen doch schon für die nächsten Jahre.

Ist es etwa schon zu spät? Hat unsere etablierte Ökonomie noch alles im Griff? Wie geht es weiter mit der Digitalisierung?

Vielleicht schauen wir am besten, wie wir uns selbst als Kunde verändert haben. Wohl kaum einer, der nicht bei Amazon bestellt hat oder wenigstens die Preise vergleicht und die Rezensionen liest. Der Onlinehandel wurde übrigens nicht vom stationären Handel erfunden. 

Wohl kaum jemand, der nicht seine Reise oder andere Leistungen schon mal mit der Kreditkarte im Internet bezahlt hat. Der Internet-Bezahldienst wurde nicht von einer Bank erfunden.

Und wer nutzt noch nicht Google Maps oder ähnliche Kartendienste? Diese wurden übrigens nie von Karten-Verlagen erfunden. 

Ich habe übrigens seit langem meine Armband Uhr im Schrank gelassen. Die Uhrzeit lasse ich mir durch mein Smartphone anzeigen... 

Die jungen Wilden, die die neuen Technologien erfunden haben, gibt es weiterhin. Schonungslos, angriffslustig und fröhlich suchen und probieren sie vor ihren Bildschirmen oder Tablets sitzend den einen oder anderen Prozess aus. Es werden einige Prozesse dabei sein, die es in der Realökonomie noch nie gegeben hat.

Und deshalb ist keine Branche vor ihnen sicher. Fast hätte man den Eindruck, dass sie in virtuellen Stammtischen zusammensitzen und ihre nächsten Streiche absprechen. Welche Branche ist als nächstes dran: die Versicherungen, die Autoindustrie, das Gesundheitswesen... ?

Ganz sicher wird Ihr nächster großer Wettbewerber nicht Ihr alter lokaler Gegner ihres Geschäftes sein. Fokussieren Sie sich also nicht auf ihren alten analogen Wettbewerb. Stellen Sie stattdessen einfach mal jeden ihrer Prozesse vollständig auf den Prüfstand und vergleichen Sie diese mit den neuesten Möglichkeiten aus Bits und Bytes. 

Denn seien Sie sicher, auch Ihr Geschäft wird durch die Internet-Krieger angegriffen werden. Deren Waffen: Online-Medien und schonungsloser Einsatz von digitalen Möglichkeiten. 

Rüsten Sie sich dagegen. Rüsten Sie Ihre eigenen Mitarbeiter mit den gleichen Werkzeugen aus und fragen Sie sie, was man leichter, einfacher und besser machen könnte. Warum sollte es nicht gelingen, als Fachleute mit völlig neuem Prozess-Verständnis im Wettbewerb vorn zu bleiben?

Wir nennen es übrigens Medienkompetenz, diese Fähigkeit, die neuen Werkzeuge zu gebrauchen. Versuchen Sie es auch einmal. Ein bisschen Zeit und ganz wenig Geld kostet es. 

Lassen wir die Gäste also willkommen sein und freuen wir uns auf die Party, vielleicht sogar gemeinsam!

Weitere Informationen auf der Seite der www.amm-gruppe.com unter der Rubrik Projekte für Digitalisierung der Ausbildung und Medienkompetenz.




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